Ignaz Semmelweis und Joachim Neander: Unterschied zwischen den Seiten

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'''Joachim Neander''' (*1650, Bremen; gest. 31. Mai 1680, Bremen), dt. Kirchenliederdichter und -komponist.
'''Ignaz Philipp Semmelweis''' (*[[1. Juli]] [[1818]] in Ofen bei Buda, heute [[Budapest]], †[[13. August]] [[1865]] in Döbling bei [[Wien]]), [[österreichischer]] [[Arzt]].




Semmelweis, später ''Retter der Mütter'' genannt, war Assistenzarzt in der Klinik für Geburtshilfe in Wien. Es war bekannt, dass in der Abteilung, in der Ärzte und Medizinstudenten arbeiteten, die Sterblichkeitsrate durch [[Kindbettfieber]] wesentlich höher war als in der zweiten Abteilung, in der [[Hebamme|Hebammenschülerinnen]] ausgebildet wurden. Semmelweis wollte den Grund dafür finden und untersuchte die Mütter noch gründlicher. Doch gerade dadurch stieg die Sterblichkeitsrate der Mütter in seiner Abteilung noch weiter an, so dass werdende Mütter sich dagegen wehrten, in seine Abteilung verlegt zu werden.


Neander studierte Theologie in Heidelberg und Frankfurt. 1674 wurde er in Düsseldorf Rektor der Lateinschule.
Erst als ein Kollege von ihm, Jakob Kolletschka, während einer [[Leichensektion]] von einem Studenten mit dem Skalpell verletzt wurde und wenige Tage später an Blutvergiftung? verstarb, einer Krankheit mit ähnlichem Krankheitsverlauf wie das Kindbettfieber, erkannte Semmelweis die Ursache: Die Medizinstudenten waren in der [[Anatomie]] tätig und hatten dort Leichen seziert. Mit ungewaschenen und nicht desinfizierten Händen untersuchten sie die Frauen und übertrugen dabei Spuren von Leichenmaterial aus dem Seziersaal auf die Mütter bei der Entbindung. Die eigentliche Ursache der Infektionen - [[Bakterien]] am Leichenmaterial - war damals noch nicht bekannt.


Ein Tal der Düssel, in dem sich Neander häufig augehalten hatte wurde im 19 Jhdt. nach ihm ''[[Neandertal]]'' benannt.
Semmelweis wies seine Studenten daher an, sich nach Leichensektionen die Hände mit [[Chlorkalk]] zu desinfizieren, eine wirkungsvolle Maßnahme, die die Sterblichkeitsrate von 12,3% auf 2-3% senkte. Als trotzdem noch einmal 12 Wöchnerinnen auf einen Schlag am Kindbettfieber erkrankten, ausgelöst von einer Frau mit jauchigem Uteruskarzinom, erkannte er, dass die Ansteckung nicht nur von Leichen, sondern auch von lebenden Personen ausgehen kann. So verschärfte er die Vorschriften dahingehend, dass die Hände ''vor jeder Untersuchung'' desinfiziert werden mussten. Dadurch gelang es ihm, [[1848]] die Sterblichkeitsrate auf 1,3% zu senken, ein Wert, der sogar noch geringfügig unter dem der zweiten Krankenhausabteilung lag.


Trotz seines Erfolgs wurden seine Arbeiten lange Zeit nicht anerkannt. Seine Studenten hielten die Sauberkeit schlicht für unnötig und Ärzte wollten nicht wahrhaben, dass sie selbst zu Krankheiten beitrugen anstatt sie nur zu heilen. Durch eine Intrige seines Chefs, der sich übergangen fühlte, wurde Semmelweis diskreditiert und musste [[1849]] die Klinik verlassen.


Ab [[1855]] war Semmelweis Professor für Geburtshilfe an der Universität in Pest (heute Budapest). Seine Ergebnisse und Erfahrungen fasste er in dem Buch ''Die [[Ätiologie]], der Begriff und die [[Prophylaxe]] des Kindbettfiebers'' zusammen, das [[1861]] erschien. Doch nur wenige Ärzte standen auf seiner Seite.


Lieder: "Lobe den Herren, den mächtigen König der Ehren" u.a.
Semmelweis erkrankte an einer [[Psychose]] und wurde im Juli [[1865]] in die Irrenanstalt Döbling bei Wien eingeliefert. Am [[13. August]] starb er an Blutvergiftung von einer kleinen Verletzung, die er sich bei der Arbeit kurz vor seiner Einlieferung zugezogen hatte.



Biographien über Semmelweis sind von L. F. Destouches (tr. [[1937]]) und J. Rich ([[1961]]) erschienen.

'''Weblinks:'''
* [http://www.medicine-worldwide.de/persoenlichkeiten/semmelweis.html Biographie bei medicine-worldwide.de]
* [http://www.uh.edu/engines/epi622.htm englische Biographie] bei ''The Engines of Our Ingenuity''

Version vom 13. August 2002, 14:27 Uhr

Joachim Neander (*1650, Bremen; gest. 31. Mai 1680, Bremen), dt. Kirchenliederdichter und -komponist.


Neander studierte Theologie in Heidelberg und Frankfurt. 1674 wurde er in Düsseldorf Rektor der Lateinschule.

Ein Tal der Düssel, in dem sich Neander häufig augehalten hatte wurde im 19 Jhdt. nach ihm Neandertal benannt.


Lieder: "Lobe den Herren, den mächtigen König der Ehren" u.a.