Arbeitsmarkt

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Der Arbeitsmarkt ist ein Markt, aber nicht ein freier Markt nach Adam Smith.

Der Arbeitsmarkt ist ein Markt für Dienstleistung, die ein Arbeitgeber einem Arbeitnehmer vollbringt.

Der Arbeitsmarkt umfaßt nicht die gesamte Bevölkerung, sondern nur die sogennanten Erwerbspersonen, das sind Personen, die eine Arbeit ausüben oder suchen, dazu zählen auch die Selbständigen. In Deutschland im Jahr 2001 immerhin 3.632 Mio. von insgesamt 36.816 Mio. Erwerbstätigen.

Die im allgemeinen Bewußtsein wichtigste Kennzahl des Arbeitsmarktes ist die Arbeitslosenquote, das ist der Anteil der Personen die eine Arbeit suchen, gemessen an der Gesamtzahl der Erwerbspersonen. Diese Arbeitslosenquote wird in verschiedenen Ländern verschieden gemessen, in dem die Definition für "Arbeit suchen" unterschiedlich gehandhabt wird.

Eine Arbeitslosenquote von 0% kann es nicht geben, da durch die natürliche Fluktuation auf dem Arbeitsmarkt immer einige Personen eine Arbeit suchen. Man spricht daher ab einer Arbeitslosenquote von 1% ???? von Vollbeschäftigung.

Die Arbeitslosenquote kann auf der Zugangsseite durch folgende Faktoren verändert werden:

  • Jemand kommt neu auf den Arbeitsmarkt. Entweder nach der Ausbildung oder nach einer längeren Pause, in der er nicht mehr als arbeitssuchend zählte.
  • Jemand wechselt die Arbeitsstelle und läßt sich in der Zwischenzeit als arbeitssuchend registrieren
  • Jemand verliert die Stelle und läßt sich als arbeitssuchend registrieren

Auf der Abgangsseite kommen folgende Faktoren in Frage

  • Jemand erhält eine Stelle
  • Jemand scheidet dauerhaft oder vorübergehend aus dem Erwerbsleben aus

Es ist offensichtlich, dass so nie von einer objektiven Arbeitslosenquote gesprochen werden kann. Werden aus der Registrierung als Arbeitssuchender keine Vorteile wie Sozialleistungen (unmittelbare Zahlungen, Versicherungsschutz) erworben, so wird jemand, der die Stelle wechselt kaum die Mühe der Registrierung auf sich nehmen. Wird die Definition für arbeitssuchend verschärft, so fällt die Arbeitslosenquote auch. Da diese Rahmenbedingungen international sehr unterschiedlich sind, ist ein Vergleich der Arbeitslosenquote sehr schwierig.

Hinzu kommt, dass es den Arbeitsmarkt einer Volkswirtschaft nur als statistische Größe gibt. Die inezelnen Teilmärkte können sich zum gleichen Zeitpunkt fundmental voneinander unterscheiden. Man denke nur an die Teilmärkte EDV-Dienstleistungen und Montan-Industrie Ende des zwanzigsten Jahrhunderts.

Läßt man die oben geschilderten statistischen Probleme außen vor, so bleiben aber immer noch erhebliche Differenzen zwischen den einzelnen Volkswirtschaften und auch im zeitlichen Verlauf übrig. Die Suche nach den Steuergrößen auf dem Arbeitsmarkt und damit nach den Ursachen für diese Differenzen und Schwankungen ist Gegenstand der Volkswirtschaftslehre. Hierzu wurden eine Unzahl von, sich durchaus widersprechenden, Theorien geschaffen.



Leider hat sich in der deutschen Sprache fesgesetzt, denjenigen, der die Arbeit gibt, den Arbeitnehmer zu nennen, während der, der die Arbeit nimmt, Arbeitgeber genannt wird. Um Begriffsverwirrung zu vermeiden wird im folgenden vom Arbeiter (Dienstleistungserbringer) und Unternehmer (Dienstleistungsempfänger) gesprochen.

Die Dienstleistungen, die auf dem Arbeitsmarkt gehandelt werden, unterscheiden sich von anderen Dienstleistungen (z.B. einen Haarschnitt beim Friseur) vor allem in diesen Punkten:

  • Der Arbeiter bringt fast kein eigenes Sachkapital (Büros, Computer, etc.) für seine Dienstleistung ein, sondern lediglich sein Fähigkeiten und Fertigkeiten; das notwendige Sachkapital wird vom Unternehmer gestellt.
  • Der Arbeiter hat in der Regel nur einen Kunden, nämlich den Unternehmer
  • Der Arbeiter wechselt den Kunden im Vergleich selten (zwischen mehreren Monaten und vielen Jahren statt zwischen 30 Minuten und einigen Monaten)

Statistische Daten für Deutschland: http://www.destatis.de/themen/d/thm_erwerbs.htm


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