„Kontinent“ – Versionsunterschied

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{{Dieser Artikel|behandelt das Thema Kontinent in einem soziogeographischen Sinn. Für eine geologische Betrachtung dieses Themas siehe [[kontinentale Erdkruste]].}}
Geographisch ist ein '''Kontinent''' eine große geographisch zusammenhängende Landmasse, die durch [[Wasser]] oder andere natürlichen Grenzen völlig oder fast völlig abgeschlossen wird. In dieser Sichtweise werden große Landmassen, die nur durch eine schmale Landenge verbunden sind (wie z.B. [[Afrika]] und [[Asien]] oder [[Nordamerika]] und [[Südamerika]]) als verschiedene Kontinente betrachtet; während [[Europa (Kontinent)|Europa]] und [[Asien]] Bestandteile eines einzigen eurasischen Kontinents darstellen.
[[Datei:Whole world - land and oceans 12000.jpg|mini|hochkant=1.3|Weltkarte der Ozeane und Kontinente (Bildmontage aus Satellitenaufnahmen)]]
[[Datei:Kontinente.gif|mini|hochkant=1.3|alternativtext=|Anzahl der Kontinente in unterschiedlicher Zählweise]]
Ein '''Kontinent''' ({{laS|terra continens}} „zusammenhängendes Land“) ist eine geschlossene Festlandmasse. In vielen Sprachen ist das Wort für ''Kontinent'' ebenfalls vom lateinischen ''continens'' abgeleitet. Im [[Deutsche Sprache|Deutschen]] gibt es daneben die Bezeichnung '''Erdteil'''.


Die ''[[Encyclopædia Britannica]]'' definiert den Begriff ''continent'' als „eine der größeren zusammenhängenden [[Landfläche|Landmassen]]“ und benennt als solche der Größe nach geordnet [[Asien]], [[Afrika]], [[Nordamerika]], [[Südamerika]], [[Antarktika]], [[Europa]] und [[Australien (Kontinent)|Australien]].<ref name="EB">''Encyclopædia Britannica'': „''continent'', one of the larger continuous masses of land, namely, Asia, Africa, North America, South America, Antarctica, Europe, and Australia, listed in order of size“. Encyclopædia Britannica, Inc., Chicago 2006.</ref> Heute sind in [[Geographie]] und [[Geologie]] jeweils unterschiedliche Einteilungen der Kontinente üblich. So wird insbesondere Europa historisch und kulturell bedingt oftmals als eigener Kontinent gezählt, obwohl es geografisch betrachtet eigentlich ein Teil des [[Großkontinent|Großkontinents]] [[Eurasien]] ist. Zudem werden [[Australien und Ozeanien]] sowie [[Amerika]] teilweise als zusammenhängende Kontinente gezählt.


Die Kontinente bedecken mit einer Fläche von rund 148 Millionen Quadratkilometern insgesamt 29,3 Prozent der [[Erdoberfläche]]. Den Rest nehmen [[Meer]]e und [[Insel]]n ein.


== Definitionen ==
Geologisch sind Kontinente auch von den Eigenschaften ihres Gesteins und von dem Zusammenhang ihrer Verteilung mit der Verteilung der [[Plattentektonik|Platten der Erdkruste]] gekennzeichnet.
[[National Geographic]], das monatliche [[Vereinigte Staaten|amerikanische]] Magazin der [[National Geographic Society]], bezeichnet ''continents'' als zu unterscheidende [[Region#Wissenschaftlich definierte Regionen|Regionen]] beziehungsweise [[Gebiet|Areale]] der [[Erde/Daten und Zahlen|Erde]] und legt deren Anzahl mit ''sieben'' fest.<ref name="NGS1">Encyclopedic Entry: ''«continent»'' in: »NatGeo Education«; Publication of National Geographic [http://education.nationalgeographic.com/education/encyclopedia/continent/?ar_a=1&ar_r=3 NatGeo-Society]</ref> Einer Unterrichtshilfe (Schulformular)<ref>''Lesson 1 starter activity: Ranking the seven continents'', Veröffentlichung der Royal Geographical Society [http://www.rgs.org/NR/rdonlyres/D4B026A0-0937-4E7D-8FB2-2B6A7840D795/0/KS3_Africa_1RankingContinents.pdf RoyalGeo-Society] (PDF; 36&nbsp;kB)</ref> der [[Vereinigtes Königreich|britischen]] [[Royal Geographical Society]] ist diese Zahl ebenso zu entnehmen. Die sechs größten Kontinente [[Asien]], [[Afrika]], [[Nordamerika]], [[Südamerika]], [[Antarktika]] und [[Europa]] sind in beiden Veröffentlichungen aufgeführt. Der einzige Unterschied betrifft die Bezeichnung der kleinsten Erdregion: Die amerikanische Quelle bezeichnet sie als ''[[Australien (Kontinent)|Australien]]'', die britische dagegen als ''[[Australien und Ozeanien|Ozeanien]]''. Dem britischen Schulformular zufolge ist Australien ein Teil des Kontinents Ozeanien. An dieser Feinheit ist abzulesen, wie vielseitig die Problematik der [[Definition]] des Begriffs Kontinent sein kann.


Die Publikation der National Geographical Society führt [[Japan]] als Beispiel für die geografische Definition an. Dessen [[Liste japanischer Inseln|Inseln]] bzw. [[Geographie Japans#Geologie und Geographie|Inselgruppe]] zählt zum Kontinent Asien, obwohl sie nicht aus [[Kontinentale Erdkruste|kontinentaler Kruste]] besteht. Nach dieser Veröffentlichung sind die Landflächen der Kontinente sowie Inseln wie Japan, [[Grönland]] und die [[Karibik|Karibischen Inselstaaten]] eingeschlossen. Nur ein kleiner Teil der Erdoberfläche gehört nicht dazu. Von Kontinenten [[geologisch]]-[[tektonisch]] unabhängig bzw. „selbstständig“ seien aktive einzelne Inseln oder [[Inselgruppe|Inselgruppen]] wie beispielsweise [[Mauritia (Mikrokontinent)|Mauritia]], [[Zealandia]] ([[Neuseeland]]/[[Neukaledonien]]/[[Südpazifik]]-Inseln), [[Französisch-Polynesien]] und die [[Inselkette]] [[Hawaii]], da sie ''[[Mikrokontinent|Mikrokontinente]]'' in sich selbst seien. Getrennt würden alle Kontinente durch die [[Ozean]]e. Gemäß National Geographic sind [[Madagaskar]], der [[Maskarenen]]rücken (Inselgruppen [[Seychellen]]/[[Réunion]]) sowie die [[Kerguelen]] und [[Jan Mayen]] weitere Kleinstkontinente.<ref name="NGS2">Encyclopedic Entry: ''«Microcontinents»'' in: »NatGeo Education«; Publication of National Geographic [http://education.nationalgeographic.com/education/encyclopedia/continent/?ar_a=1&ar_r=3 NatGeo-Society]</ref> Das führt zu einer Unterteilung der Erdkruste in sieben Kontinente, erweitert um sieben Mikrokontinente. Letzteres spiegelt auch die zunehmende Erforschung der [[Tektonik]] von [[Mikroplatte]]n wider.


[[Datei:Tectonic plates de.svg|mini|Erdplatten]]


''[[Topografie (Kartografie)|Topographisch]]'' wird unter einem Kontinent traditionell eine große zusammenhängende [[Landfläche|Landmasse]] verstanden, die durch Wasser oder andere natürliche Grenzen völlig oder zumindest fast völlig abgegrenzt ist. Auch große Landmassen, die nur durch eine schmale [[Isthmus (Geographie)|Landenge]] verbunden sind (wie beispielsweise zwischen [[Afrika]] und [[Asien]] sowie zwischen Nord- und Südamerika), werden meist als verschiedene Kontinente betrachtet. Hier bestehen allerdings unterschiedliche Auffassungen darüber, ob es sich jeweils um völlig selbstständige Kontinente oder um einen Groß- bzw. [[Superkontinent]] mit [[Subkontinent]]en handelt.
Aus historischen Gründen werden [[Europa (Kontinent)|Europa]] und [[Asien]] unterschieden. [[Hekataios]] tat dies im 6. Jh. v. Chr. in seiner Erdbeschreibung und zeichnete die Grenze vom [[Ägäis|ägäischen Meer]] über das [[Marmarameer]] und das [[Schwarzes Meer|Schwarze Meer]], bis zum [[Don]]. [[Eratosthenes]] und [[Ptolemaios]] 180 n. Chr. verstanden unter Europa bereits den größten Teil des heutigen Kontinents.<br>


''[[Geologisch]]'' umfasst ein Kontinent auch das ihm zugehörige [[Schelf]]gebiet, also den Festlandssockel im [[Schelf#Ozeanographie|Flachmeer]]. Die leichtere [[kontinentale Erdkruste]], zu der auch die Festlandssockel gehören, unterscheidet sich mit einer geringeren [[Dichte]] von 2,7&nbsp;g/cm³ und einer anderen chemischen Zusammensetzung von der [[Ozeanische Erdkruste|ozeanischen Kruste]], die eine mittlere Dichte von etwa 3,0&nbsp;g/cm³ aufweist.
[[Herodot]]s Dreiteilung der Welt wurde für das gesamte Altertum als verbindlich angesehen: Europa, Asien und [[Libyen]]. <br>Letzteres bezeichnete seinerseits den Kontinent der Alten Welt Afrika, den die [[Römer]] nach dem Stamm der Afri um Karthago so nannten.<br>


Neben diesen beiden gibt es auch eine ''historisch-politische'' Dimension. Beleg hierfür ist die Tatsache, dass [[Europa]] als eigener Erdteil gilt, obwohl dies keiner der genannten geografischen oder technischen Definitionen entspricht. Die National Geographical Society formuliert: „‚Kontinent‘ hat mehr als nur eine physische Definition“.
Amerika wurde nach [[Amerigo Vespucchi]] benannt, während Australien seinen Namen von lat. ''Terra Australis'' Südland erhalten hat.


So stabil uns die heutige Verteilung der Landmassen auf der [[Erde]] auch erscheinen mag, so stellt sie ''erdgeschichtlich'' nur eine Momentaufnahme dar. Die Kontinente sind aufgrund der [[Plattentektonik]] ständig in Bewegung und haben sich in der [[Erdgeschichte|Geschichte unseres Planeten]] schon mehrfach zu einer einzigen großen Landmasse wie beispielsweise der des Superkontinents [[Pangaea]] vereinigt und dann infolge der [[Kontinentaldrift]] wieder in kleinere Kontinente getrennt.


=== Anzahl der Kontinente ===
Anhand der o.&nbsp;g. drei Quellen lassen sich bereits vier unterschiedliche Modelle von Definition der Kontinente belegen, denn die ''Encyclopædia Britannica'' vermerkt, dass Europa und Asien teilweise auch in der Gesamtheit als Großkontinent [[Eurasien]] gelten.<ref name="EB" /> Weitere Modelle sind der folgenden Aufstellung zu entnehmen. Je nach Modell werden&nbsp;– ohne die Mikrokontinente&nbsp;– vier bis sieben Kontinente gezählt, historisch wurde von zwei bzw. drei Kontinenten ausgegangen:
{| class="wikitable" style="text-align:center"
|-
! colspan="8"| Heute übliche Modelle der Kontinente
|-
| colspan="8" | [[Datei:Continents vide couleurs-automatedvector.svg|240px|zentriert|Verteilung der Kontinente]]
|-
| style="text-align:left" | '''4''' Kontinente:<ref name="CC">„The Columbia Encyclopedia“, 2001. New York: Columbia University Press.</ref><ref name="OU">''Océano Uno'', Diccionario Enciclopédico y Atlas Mundial, „Continente“, Seite 392, 1730. ISBN 84-494-0188-7</ref><ref name="LCC">''Los Cinco Continentes'' (Die Fünf Kontinente), Planeta-De Agostini Editions, 1997. ISBN 84-395-6054-0</ref>||{{Farbindex|0040FF|s|12}} [[Antarktika]] || colspan="2" | {{Farbindex|00CC00|s|12}}{{Farbindex|008000|s|12}} [[Amerika]] || colspan="3" | {{Farbindex|C10000|s|12}}{{Farbindex|F33E01|s|12}}{{Farbindex|FED52E|s|12}} [[Afrika-Eurasien|Eurafrasien]] || {{Farbindex|C04080|s|12}} [[Australien und Ozeanien|Ozeanien]]
|-
| style="text-align:left" |'''5''' Kontinente: || {{Farbindex|0040FF|s|12}} Antarktika || colspan="2" | {{Farbindex|00CC00|s|12}}{{Farbindex|008000|s|12}} Amerika || colspan="2" | {{Farbindex|C10000|s|12}}{{Farbindex|F33E01|s|12}} [[Eurasien]] || {{Farbindex|FED52E|s|12}} [[Afrika]] || {{Farbindex|C04080|s|12}} Ozeanien
|-
| style="text-align:left" |'''5''' Kontinente:<ref>''Van Loon’s Geography'': The Story of the World We Live In, 1932, Simon and Schuster</ref>|| || colspan="2" | {{Farbindex|00CC00|s|12}}{{Farbindex|008000|s|12}} Amerika || {{Farbindex|C10000|s|12}} [[Europa]] || {{Farbindex|F33E01|s|12}} [[Asien]] || {{Farbindex|FED52E|s|12}} Afrika || {{Farbindex|C04080|s|12}} [[Australien (Kontinent)|Australien]]
|-
| style="text-align:left" |'''6''' Kontinente:<ref name="OU" /><ref name="LCC" />|| {{Farbindex|0040FF|s|12}} Antarktika|| colspan="2" style="text-align:center"| {{Farbindex|00CC00|s|12}}{{Farbindex|008000|s|12}} Amerika || {{Farbindex|C10000|s|12}} Europa || {{Farbindex|F33E01|s|12}} Asien || {{Farbindex|FED52E|s|12}} Afrika || {{Farbindex|C04080|s|12}} Australien
|-
| style="text-align:left" |'''6''' Kontinente:<ref name="EB" /><ref name="CC" /> || {{Farbindex|0040FF|s|12}} Antarktika || {{Farbindex|00CC00|s|12}} [[Nordamerika]] ||{{Farbindex|008000|s|12}} [[Südamerika]] || colspan="2" | {{Farbindex|C10000|s|12}}{{Farbindex|F33E01|s|12}} Eurasien || {{Farbindex|FED52E|s|12}} Afrika || {{Farbindex|C04080|s|12}} Ozeanien
|-
| style="text-align:left" |'''7''' Kontinente:<ref name="EB" /><ref name="NGS1" /><ref>''[[Oxford English Dictionary|The New Oxford Dictionary of English]].'' 2001. New York: Oxford University Press.</ref><ref>''Encarta'' {{Webarchiv | url=http://encarta.msn.com/encyclopedia_761553387/Continent.html | wayback=20091028025748 | text=Continent}}. ''[[Encarta|MSN Encarta Online Encyclopedia 2006]].''</ref><ref>''Continent''. McArthur, Tom, ed. 1992. ''The Oxford Companion to the English Language''. New York: Oxford University Press; S. 260.</ref> || {{Farbindex|0040FF|s|12}} Antarktika || {{Farbindex|00CC00|s|12}} Nordamerika ||{{Farbindex|008000|s|12}} Südamerika || {{Farbindex|C10000|s|12}} Europa || {{Farbindex|F33E01|s|12}} Asien || {{Farbindex|FED52E|s|12}} Afrika || {{Farbindex|C04080|s|12}} Australien
|-
| style="text-align:left" |historisches Modell mit<br />'''2''' Kontinenten|| colspan="3" | {{Farbindex|0040FF|s|12}}{{Farbindex|00CC00|s|12}}{{Farbindex|008000|s|12}} [[Westfeste]] || colspan="4" | {{Farbindex|C10000|s|12}}{{Farbindex|F33E01|s|12}}{{Farbindex|FED52E|s|12}}{{Farbindex|C04080|s|12}} [[Ostfeste]]
|-
| style="text-align:left" |historisches Modell mit<br />'''3''' Kontinenten|| colspan="3" | {{Farbindex|0040FF|s|12}}{{Farbindex|00CC00|s|12}}{{Farbindex|008000|s|12}} [[Westfeste]] || colspan="3" | {{Farbindex|C10000|s|12}}{{Farbindex|F33E01|s|12}}{{Farbindex|FED52E|s|12}} [[Ostfeste]]||
{{Farbindex|C04080|s|12}} [[Südfeste]]
|}


Einige wenige Quellen<ref name="CC" /><ref name="OU" /> sind der Meinung (wie bereits in der Unterrichtshilfe der ''Royal Geographic Soc''iety beschrieben), dass ''Ozeanien'' anstelle von ''Australien'' der korrekte Name dieses pazifischen Erdteils ist.


Zudem wurde der Begriff ''Doppelkontinent'' seit dem ausgehenden 19.&nbsp;Jahrhundert für verschiedene geologische Landmassen genutzt – darunter Eurasien (Europa und Asien)<ref>[https://books.google.de/books?id=lL1UNOCWnx8C&pg=PA166 Jürgen Osterhammel: ''Die Verwandlung der Welt: eine Geschichte des 19.&nbsp;Jahrhunderts''], C.H. Beck, 2011, S. 166.</ref> und Amerika (Nord- und Südamerika)<ref>[https://books.google.de/books?id=QCQFAAAAQAAJ&q=doppelkontinent++geografie&dq=doppelkontinent++geografie&hl=de&sa=X&ved=0ahUKEwjrgsGAybfOAhVJCSwKHUWbCK4Q6AEISDAI Zeitschrift für wissenschaftliche Geographie], J.I. Kettler 1885, S. 1.</ref> – und wird auch heute teilweise noch in primär geographischen und historischen Publikationen verwendet.<ref>[https://books.google.de/books?id=ZyFcTUNcBqwC&pg=PA106 Ines-Jacqueline Werkner, Ulrike Kronfeld-Gohorani: ''Der ambivalente Frieden: Die Friedensforschung vor neuen Herausforderungen''], Springer-Verlag, 2010, S. 106.</ref><ref>Lösungen zum Terra Arbeitsheft Geografie, Klett, 2007, [http://www2.klett.de/sixcms/media.php/229/28245_Arbeitsheft2.pdf PDF, S. 19.]</ref>


2017 wurde von neuseeländischen Geologen vorgeschlagen, einen achten Kontinent ''[[Zealandia]]'' zu definieren, da [[Neuseeland]], [[Neukaledonien]] und der dazwischen liegende Teil des Meeres eine 4,9 Millionen km² große kontinentale Platte bildeten.<ref>[http://www.geosociety.org/gsatoday/archive/27/3/abstract/GSATG321A.1.htm Zealandia: Earth’s Hidden Continent] in geosociety.org, abgerufen am 31. Juli 2017</ref><ref>[http://www.spektrum.de/news/forscher-fordern-achten-kontinent/1438617 Forscher fordern achten Kontinent] in spektrum.de, abgerufen am 31. Juli 2017</ref> Bisher ist dieser Vorschlag aber noch nicht auf allgemeine Anerkennung gestoßen.
Eurasien bildet eine zusammenhängende Landmasse, die auf verschiedenen Platten ruht, welche am [[Ural]] zusammenstoßen. Umgekehrt werden [[Nordamerika]] und [[Südamerika]] manchmal als ein Kontinent betrachtet, obwohl sie fast völlig voneinander getrennt sind. Folglich gibt es neben der [[Geographie|geographischen]] Definition auch eine historisch-politische Definition, bei der ein Kontinent ein großes (u.U. mehrere Staaten umfassendes) Gebiet ist, das aus verschiedenen Gründen von anderen Großgebieten der Erde zu unterscheiden ist.


=== Geschichte der Zählweisen ===
Der Versuch, die Anzahl der Kontinente auf dem Globus zu bestimmen, zieht sich durch die gesamte [[Zeitrechnung]]. Die Zähl- und Sichtweisen variieren stark. [[Herodot]] teilte die Welt ursprünglich in drei Kontinente: Europa, Asien und Libyen (heute Afrika). Seine Dreiteilung wurde für das gesamte [[Altertum]] als verbindlich angesehen.


[[Datei:Olympic rings.svg|mini|265px|Die fünf [[Olympische Ringe|olympischen Ringe]] symbolisieren die fünf an den [[Olympische Spiele|Olympischen Spielen]] beteiligten Kontinente.<ref>stillmed.olympic.org: [https://stillmed.olympic.org/Documents/Reports/FR/fr_report_1304.pdf Die Olympischen Symbole] (PDF; 852 kB; 10 Seiten), abgerufen am 12. Februar 2019.</ref>]]


Mit der [[Entdeckung Amerikas]] und der [[Kolonisation]] der [[Neuzeit]] herrscht über die Zählweise der Kontinente Uneinigkeit. Umstritten sind hauptsächlich die Einteilung in [[Nordamerika]] und [[Südamerika]] und die Einteilung in Europa und Asien.
Die Kontinente der [[Erde]]:


* Aus historischer Perspektive gilt Amerika als ein Kontinent, der von den Europäern im 15. und 16.&nbsp;Jahrhundert erobert worden ist. Geologisch gesehen handelt es sich um zwei Kontinente, Nordamerika und Südamerika, die erst durch die Entstehung des [[Isthmus von Panama]] eine Landverbindung erhielten.
* Aus historischen Gründen werden Europa und Asien unterschieden. [[Hekataios von Milet]] zeichnete im 6.&nbsp;Jahrhundert v.&nbsp;Chr. in seiner Erdbeschreibung die Grenze vom [[Ägäisches Meer|Ägäischen Meer]] über das [[Marmarameer]] und das [[Schwarzes Meer|Schwarze Meer]] bis zum [[Don (Asowsches Meer)|Don]]. In der Neuzeit hat es sich in Europa eingebürgert, den [[Ural]] als östliche Grenze Europas zu Asien anzusehen. Allerdings werden Europa und Asien auch gemeinsam als [[Eurasien]] betrachtet. Eurasien bildet eine zusammenhängende Landmasse, die auch größtenteils auf derselben [[Kontinentalplatte]] ruht, lediglich im Süden Eurasiens existieren mehrere separate kleinere Platten.


Die 1913 entworfenen [[Olympische Ringe|olympischen Ringe]] symbolisieren die fünf an den [[Olympische Spiele|Olympischen Spielen]] teilnehmenden Kontinente Europa, Asien, Afrika, Australien und Amerika.


Es existieren auch noch weitere davon abweichende Einteilungen. Zwei nennenswerte geologisch-tektonische Modelle leiten sich aus dem erstmals 1912 von [[Alfred Wegener]] publizierten Konzept ab, wonach zu Ende des [[Paläozoikum]]s alle Kontinente in einem Superkontinent [[Pangaea]] vereinigt waren und sich durch Aufspaltung aufgrund von aktivem [[Vulkanismus]] in der [[Kontinentaldrift]] (später: [[Plattentektonik]]) langsam auseinander bewegten.
*[[Afrika]]
{| class="wikitable" style="text-align:center;"
|-
! colspan="9"| Weitere geologische Modelle der Kontinente
|-
| '''8''' Kontinente:
| Antarktische<br />Platte
| Nordamerikanische<br />Platte
| Südamerikanische<br />Platte
| Eurasische<br />Platte
| Arabische<br />Platte
| Afrikanische<br />Platte
| Indische<br />Platte
| Australische<br />Platte
|-
|'''7''' Kontinente: || Antarktika || Nordamerika || Südamerika || align="center" colspan="2" | Eurasien || Afrika || Indien || Australien
|}


Zur historisch-politischen Kategorie gehören die Versuche, [[Mittelamerika]] oder [[Vorderasien]] als eigene Kontinente abzutrennen, sowie die Zusammenfassung der Inseln des [[Pazifischer Ozean|Pazifischen Ozeans]] zu einem Kontinent [[Ozeanien]].
*[[Antarktis]]


Kontinente und Meere sind die größten geographischen Einheiten ([[Landschaft#Als geowissenschaftlicher Fachbegriff|Landschaften]]) der Erde. Die Kontinente werden durch Ozeane getrennt, wobei der [[Schelf]] (Festlandsockel) zum Kontinent zählt. So gehört [[Neuguinea]] eindeutig zu [[Ozeanien]], (Rest-)[[Indonesien]] zu Asien. Die so entstandenen Kontinente sind [[Physische Geographie|naturräumliche]] und [[Humangeographie|humangeographische]] Einheiten. So werden notwendigerweise in Europa und zum Teil in Amerika die humangeographischen Faktoren schon bei den Grenzfindungen der Kontinente offen hinzugezogen, sie sind aber (ebenso wie Tier- und Pflanzenwelt, die auch zur physischen Geographie zählen) immer mitbestimmend, wenn ein Kontinent definiert wird, eben weil es sich um eine Einheit der „Erdoberfläche“ handelt. So gibt es die sieben Kontinente, wobei man die ozeanischen Inseln den nächstgelegenen Kontinenten zurechnet, z.&nbsp;B. die [[Pazifischer Ozean#Inseln|pazifischen Inseln]] zu Ozeanien. Ozeanische Inseln sind keine eigentliche Festlandmasse, sondern immer vulkanischer Natur, also [[Vulkan]]e bzw. bis auf [[Meeresspiegel|Meeresniveau]] erodierte Vulkane, die schließlich zu [[Atoll]]en werden.<!-- Begriff "Ozeanische Insel" nicht definiert --> Streng genommen –&nbsp;nach der Definition: „durch Ozeane getrennt“&nbsp;– gibt es noch zwei weitere Kontinente (wobei auch [[Fauna]] und [[Flora]] eigenständig sind und definitorisch passen): [[Madagaskar]] und [[Neuseeland]].
*[[Asien]]


Zur Entstehung der Kontinente, deren silikatreichere, leichtere Kontinentkruste sich vom basaltischen Gestein der ozeanischen Erdkruste unterscheidet, gibt es verschiedene Theorien, u. a. dass mit Beginn der Plattentektonik Krustenteile in die Tiefe gedrückt und aufgeschmolzen wurden oder von unten aufsteigende Magmaströme oder Schmelzprozesse. Neuerdings wird auch vertreten, dass die Prozesse, die letztlich die Kontinente schufen, vor mehr als 3,6 Milliarden Jahren mit großen Einschlägen von Asteroiden ihren Anfang nahmen.<ref>{{Internetquelle |autor=Tim E. Johnson, Christopher L. Kirkland, Yongjun Lu, R. Hugh Smithies, Michael Brown & Michael I. H. Hartnady |url=https://www.nature.com/articles/s41586-022-04956-y |titel=Giant impacts and the origin and evolution of continents |werk=Nature 608, 330-335 (2022) |datum=2022-08-10 |abruf=2022-08-17}}</ref><ref>{{Internetquelle |autor=Nadja Podbregar |url=https://www.scinexx.de/news/geowissen/schufen-einschlaege-die-ersten-kontinente/ |titel=Schufen Einschläge die ersten Kontinente? Aufschmelzen durch frühe Asteroidentreffer könnte die ersten Kontinentkrusten gebildet haben |werk=scinexx.de |datum=2022-08-16 |abruf=2022-08-17}}</ref>
*[[Australien]]


== Vergleich der Kontinente: Fläche und Bevölkerung ==
*[[Europa (Kontinent)|Europa]]
[[Datei:ContinentStatistics.svg|mini|links|Fläche und absolute Bevölkerungszahl im Vergleich]]
[[Datei:World population by continent.svg|mini|links|Verteilung der Weltbevölkerung auf die Kontinente]]


Die sieben Kontinente nehmen jeweils weniger als ein [[Zehntel]] der Erdoberfläche ein. Die Fläche des größten (Asien) und des kleinsten Kontinents (Australien/Ozeanien) unterscheiden sich um den Faktor fünf.
*[[Nordamerika]]


Die Besiedelung ist vom Klima und den vorhandenen Lebensgrundlagen abhängig. Auch aus geschichtlichen Gründen ist die Weltbevölkerung sehr ungleich verteilt. Die Antarktis wird nur zeitweise von wenigen Forschern und Besuchern bewohnt. Weniger als ein Prozent der Weltbevölkerung lebt in Australien und Ozeanien. In Europa, Amerika und Afrika lebt jeweils etwas mehr als ein Achtel der Weltbevölkerung. Fast zwei Drittel leben in Asien, vor allem in [[Volksrepublik China|China]] und in [[Indien]].
*[[Südamerika]]
{| class="wikitable sortable centered" style="clear:both"
! class="unsortable"| Nr. !! Kontinent !! Größe [Mio.&nbsp;km²] !! % der [[Landfläche]] !! % der [[Erdoberfläche]] !! Einwohner [Mio.] !! % der Weltbevölkerung !! Einwohner je km²
|-
! 1
| [[Asien]]
| style="text-align:right;" |44,4
| style="text-align:right;" |29,68
| style="text-align:right;" |8,7
| style="text-align:right;" |4750
| style="text-align:right;" |59,4
| style="text-align:right;" |107,0
|-
! 2
| [[Afrika]]
| style="text-align:right;" |30,3
| style="text-align:right;" |20,25
| style="text-align:right;" |5,9
| style="text-align:right;" |1400
| style="text-align:right;" |17,5
| style="text-align:right;" |46,2
|-
! 3
| [[Nordamerika]]
| style="text-align:right;" |24,9
| style="text-align:right;" |16,64
| style="text-align:right;" |4,9
| style="text-align:right;" |605
| style="text-align:right;" |7,6
| style="text-align:right;" |21,3
|-
! 4
| [[Südamerika]]
| style="text-align:right;" |17,8
| style="text-align:right;" |11,90
| style="text-align:right;" |3,5
| style="text-align:right;" |441
| style="text-align:right;" |5,5
| style="text-align:right;" |24,7
|-
! 5
| [[Antarktika]]
| style="text-align:right;" |13,2
| style="text-align:right;" |8,82
| style="text-align:right;" |2,6
| style="text-align:right;" |0,001
| style="text-align:right;" |0
| style="text-align:right;" |0
|-
! 6
| [[Europa]]
| style="text-align:right;" |10,5
| style="text-align:right;" |7,02
| style="text-align:right;" |2,1
| style="text-align:right;" |730
| style="text-align:right;" |9,4
| style="text-align:right;" |69,4
|-
! 7
| [[Australien (Kontinent)|Australien]]/[[Australien und Ozeanien|Ozeanien]]
| style="text-align:right;" |8,5
| style="text-align:right;" |5,68
| style="text-align:right;" |1,7
| style="text-align:right;" |45
| style="text-align:right;" |0,6
| style="text-align:right;" |5,3
|- class="sortbottom"
!
! style="text-align:right;"|Gesamt
! style="text-align:right;"|149,6
! style="text-align:right;"|100
! style="text-align:right;"|29,3
! style="text-align:right;"|8.000
! style="text-align:right;"|100
! style="text-align:right;"|53,5
|}


<div style="clear:both;"></div>


== Namensgebung ==
[[Datei:Klosterlechfeld Kanzel Putten Erdteile.jpg|mini|Personifizierungen der vier zur [[Barock]]zeit bekannten Erdteile Amerika, Europa, Afrika und Asien am Fuß der Kanzel der [[Wallfahrtskirche]] von [[Klosterlechfeld]]]]
[[Datei:La fontaine de l'Observatoire, Georges Stein, Paris en plein air, 1897.jpg|mini|hochkant|[[Fontaine des Quatre-Parties-du-Monde]], [[Paris]], [[Stich und Schnitt|Stich]] [[1897]]: Vier nackte Frauenfiguren symbolisieren die Kontinente.]]


Die Namen der Kontinente sind in der ursprünglichen lateinischen Form alle weiblich und enden einheitlich auf ''-a''.
''siehe auch:'' [[Superkontinent]], [[Plattentektonik]]


* Afrika ({{laS|Africa}}) galt im [[Altertum]] nur als Name für das heutige [[Tunesien]], welches von den [[Römisches Reich|Römern]] nach dem Stamm der [[Afri (Stamm)|Afri]] um [[Karthago]] so benannt wurde.
* Amerika (lateinisch ''{{lang|la|America}}'') wurde auf Vorschlag von [[Martin Waldseemüller]] nach [[Amerigo Vespucci]] benannt, der kurz nach [[Christoph Kolumbus]] die Ostküste Südamerikas befuhr. Zu dieser Zeit konnte noch nicht überblickt werden, dass es sich genau genommen um zwei verschiedene Landmassen handelt, die nur durch eine relativ schmale [[Landbrücke]] miteinander verbunden sind.
* Antarktika (lateinisch ''{{lang|la|Antarctica}}'') wurde nach seiner Lage gegenüber der [[Arktis]] benannt und geht auf griech. ἀνταρκτικός (''antarktikos'', „der Arktis gegenüber“) zurück. Der Begriff ἀρκτις ''(arktis)'' leitet sich vom griechischen Wort für Bär ἀρκτός ''(arktos)'' ab und bedeutet etwa „Land unter dem [[Großer Bär|Großen Bären]]“.
* [[Asien]] (lateinisch ''{{lang|la|Asia}}'') kommt aus dem [[Akkadische Sprache|Assyrischen]] von ''Assu'' = „Sonnenaufgang“ bzw. „Osten“. [[Asia (Mythologie)|Asia]] taucht auch in der [[Griechische Mythologie|griechischen Mythologie]] auf. Dort ist sie eine der [[Okeaniden]] und die Mutter des [[Prometheus]], des [[Atlas (Mythologie)|Atlas]] und des [[Epimetheus]]. Die Römer bezeichneten mit [[Asia (Provinz)|Asia]] eine Provinz im Westen der heutigen Türkei.
* Australien (lateinisch ''{{lang|la|Australia}}'') kommt von lateinisch ''[[Terra Australis]]'' = „südliches Land“.
* Europa hat seine Bezeichnung möglicherweise vom griechischen ''Erebos'' = „dunkel“, steht also im übertragenen Sinn für das [[Abendland]]. Diese Herleitung ist jedoch umstritten. Der Name Europa erscheint auch in einer [[Griechische Mythologie|griechischen Sage]]. Hier wird die [[Europa (Mythologie)|Jungfrau Europa]] aus ihrer Heimat in [[Phönizien|Phönikien]] von [[Zeus]] in Gestalt eines Stieres nach Kreta entführt (siehe [[Wiege Europas]]).


== Besonderheiten ==
* Die [[Türkei]], [[Russland]] und [[Kasachstan]] liegen sowohl auf dem europäischen als auch auf dem asiatischen Kontinent.
* [[Istanbul]] liegt auf zwei Kontinenten – in Europa und in Asien, beidseits des [[Bosporus]]. Außerdem liegen in Russland und in Kasachstan einige Städte an beiden Ufern des [[Ural (Fluss)|Flusses Ural]]; dies gilt unter anderem für [[Oral (Stadt)|Oral]], [[Magnitogorsk]] und [[Orenburg]]. In Ägypten liegen einige Städte auf beiden Seiten des Suezkanals, der Afrika von Asien trennt. Dazu zählen [[El Qantara]] mit je einem Stadtteil auf der asiatischen und auf der afrikanischen Seite des [[Suezkanal]]s sowie [[Port Said]] mit dem afrikanischen Stadtteil Port Said und dem asiatischen Stadtteil Port Fuad.
* [[Spanien]] und [[Frankreich]] haben Landesteile außerhalb Europas; bei Spanien liegen diese u.&nbsp;a. in und vor [[Spanisches Kolonialreich#Heutige Situation|Afrika]], während zu Frankreich [[Französische Überseegebiete|Gebiete]] in [[Französisch-Guayana|Südamerika]] und auf [[Französische Überseegebiete|ozeanischen]], [[Französische Süd- und Antarktisgebiete|afrikanischen]], [[Französische Überseegebiete|nordamerikanischen]] und [[Adélieland|antarktischen]] Inseln gehören.
* Die [[Inselgruppe]] [[Madeira]] liegt trotz ihrer politischen Zugehörigkeit zu [[Portugal]] in Afrika. Auch gehören die westlichsten Inseln der zu Portugal gehörenden [[Azoren]], [[Corvo]] und [[Flores (Azoren)|Flores]], zur amerikanischen Kontinentalplatte.
* Das [[Königreich der Niederlande]] hat Landesteile in Europa und in [[Königreich der Niederlande#Länder des Königreichs|Nordamerika]] ([[Karibik]]).
* Die zum europäischen Königreich [[Dänemark]] gehörende Insel [[Grönland]] liegt auf dem nordamerikanischen Kontinent.
* Zum [[Vereinigtes Königreich|Vereinigten Königreich Großbritannien und Nordirland]] gehörende [[Britische Überseegebiete|Überseegebiete]] erstrecken sich über mehrere Kontinente, Gleiches gilt für die [[Vereinigte Staaten|Vereinigten Staaten]].<!-- Frankreich, Niederlande, div. Staaten mit arktischen Besitzungen… -->
* Die zum afrikanischen Staat [[Ägypten]] gehörende [[Sinai-Halbinsel]] wird zu Asien gezählt.
* Durch [[Indonesien]] verläuft die Grenze zwischen Asien einerseits und Australien und Ozeanien andererseits.
* [[Island]] liegt in geologischer Hinsicht genau auf der Grenze zwischen Nordamerika und Eurasien, wird aber geographisch gemeinhin zu Europa gezählt.
* [[Zypern]] zählt geographisch zu Asien, politisch jedoch zu Europa.
* Die Länder auf der [[Arabische Platte|Arabischen Platte]] werden zu Asien gezählt, obwohl diese [[Kontinentalplatte]] geologisch zu Afrika gehört.


Während der letzten [[Eiszeitalter|Eiszeit]] waren Amerika (Nord- und Südamerika) und Eurasien (Europa und Asien) durch die [[Beringia|Beringbrücke]] miteinander verbunden, Afrika über die Sinai-Halbinsel mit den anderen Kontinenten. Damals bestand somit eine durchgängige Landmasse, und [[Landgang (Biologie)|Landlebewesen]] wie der Mensch hätten fünf Kontinente trockenen Fußes durchwandern können: Afrika, Europa, Asien sowie Nord- und Südamerika.
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== Weitere Begriffe ==
* [[Landhemisphäre]] bezeichnet die Halbkugel der Erde, die den größten Anteil Festland besitzt.
* [[Subkontinent]]e bezeichnen [[Plattentektonik|plattentektonisch]] unterschiedliche Teile eines Kontinents.


Weiterhin gibt es die Begriffe [[Großkontinent]], [[Superkontinent]] und [[Urkontinent]].


== Siehe auch ==
* [[Liste interkontinentaler Staaten]]
* [[Liste der geographischen Regionen nach den Vereinten Nationen]] – geographische Makroregionen basierend auf dem Kontinentbegriff


== Weblinks ==
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== Einzelnachweise ==
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<references />


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[[Kategorie:Geographischer Begriff]]
[[Kategorie:Kontinent| ]]
[[Kategorie:Erdkruste]]

Aktuelle Version vom 19. März 2024, 16:23 Uhr

Weltkarte der Ozeane und Kontinente (Bildmontage aus Satellitenaufnahmen)
Anzahl der Kontinente in unterschiedlicher Zählweise

Ein Kontinent (lateinisch terra continens „zusammenhängendes Land“) ist eine geschlossene Festlandmasse. In vielen Sprachen ist das Wort für Kontinent ebenfalls vom lateinischen continens abgeleitet. Im Deutschen gibt es daneben die Bezeichnung Erdteil.

Die Encyclopædia Britannica definiert den Begriff continent als „eine der größeren zusammenhängenden Landmassen“ und benennt als solche der Größe nach geordnet Asien, Afrika, Nordamerika, Südamerika, Antarktika, Europa und Australien.[1] Heute sind in Geographie und Geologie jeweils unterschiedliche Einteilungen der Kontinente üblich. So wird insbesondere Europa historisch und kulturell bedingt oftmals als eigener Kontinent gezählt, obwohl es geografisch betrachtet eigentlich ein Teil des Großkontinents Eurasien ist. Zudem werden Australien und Ozeanien sowie Amerika teilweise als zusammenhängende Kontinente gezählt.

Die Kontinente bedecken mit einer Fläche von rund 148 Millionen Quadratkilometern insgesamt 29,3 Prozent der Erdoberfläche. Den Rest nehmen Meere und Inseln ein.

Definitionen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

National Geographic, das monatliche amerikanische Magazin der National Geographic Society, bezeichnet continents als zu unterscheidende Regionen beziehungsweise Areale der Erde und legt deren Anzahl mit sieben fest.[2] Einer Unterrichtshilfe (Schulformular)[3] der britischen Royal Geographical Society ist diese Zahl ebenso zu entnehmen. Die sechs größten Kontinente Asien, Afrika, Nordamerika, Südamerika, Antarktika und Europa sind in beiden Veröffentlichungen aufgeführt. Der einzige Unterschied betrifft die Bezeichnung der kleinsten Erdregion: Die amerikanische Quelle bezeichnet sie als Australien, die britische dagegen als Ozeanien. Dem britischen Schulformular zufolge ist Australien ein Teil des Kontinents Ozeanien. An dieser Feinheit ist abzulesen, wie vielseitig die Problematik der Definition des Begriffs Kontinent sein kann.

Die Publikation der National Geographical Society führt Japan als Beispiel für die geografische Definition an. Dessen Inseln bzw. Inselgruppe zählt zum Kontinent Asien, obwohl sie nicht aus kontinentaler Kruste besteht. Nach dieser Veröffentlichung sind die Landflächen der Kontinente sowie Inseln wie Japan, Grönland und die Karibischen Inselstaaten eingeschlossen. Nur ein kleiner Teil der Erdoberfläche gehört nicht dazu. Von Kontinenten geologisch-tektonisch unabhängig bzw. „selbstständig“ seien aktive einzelne Inseln oder Inselgruppen wie beispielsweise Mauritia, Zealandia (Neuseeland/Neukaledonien/Südpazifik-Inseln), Französisch-Polynesien und die Inselkette Hawaii, da sie Mikrokontinente in sich selbst seien. Getrennt würden alle Kontinente durch die Ozeane. Gemäß National Geographic sind Madagaskar, der Maskarenenrücken (Inselgruppen Seychellen/Réunion) sowie die Kerguelen und Jan Mayen weitere Kleinstkontinente.[4] Das führt zu einer Unterteilung der Erdkruste in sieben Kontinente, erweitert um sieben Mikrokontinente. Letzteres spiegelt auch die zunehmende Erforschung der Tektonik von Mikroplatten wider.

Erdplatten

Topographisch wird unter einem Kontinent traditionell eine große zusammenhängende Landmasse verstanden, die durch Wasser oder andere natürliche Grenzen völlig oder zumindest fast völlig abgegrenzt ist. Auch große Landmassen, die nur durch eine schmale Landenge verbunden sind (wie beispielsweise zwischen Afrika und Asien sowie zwischen Nord- und Südamerika), werden meist als verschiedene Kontinente betrachtet. Hier bestehen allerdings unterschiedliche Auffassungen darüber, ob es sich jeweils um völlig selbstständige Kontinente oder um einen Groß- bzw. Superkontinent mit Subkontinenten handelt.

Geologisch umfasst ein Kontinent auch das ihm zugehörige Schelfgebiet, also den Festlandssockel im Flachmeer. Die leichtere kontinentale Erdkruste, zu der auch die Festlandssockel gehören, unterscheidet sich mit einer geringeren Dichte von 2,7 g/cm³ und einer anderen chemischen Zusammensetzung von der ozeanischen Kruste, die eine mittlere Dichte von etwa 3,0 g/cm³ aufweist.

Neben diesen beiden gibt es auch eine historisch-politische Dimension. Beleg hierfür ist die Tatsache, dass Europa als eigener Erdteil gilt, obwohl dies keiner der genannten geografischen oder technischen Definitionen entspricht. Die National Geographical Society formuliert: „‚Kontinent‘ hat mehr als nur eine physische Definition“.

So stabil uns die heutige Verteilung der Landmassen auf der Erde auch erscheinen mag, so stellt sie erdgeschichtlich nur eine Momentaufnahme dar. Die Kontinente sind aufgrund der Plattentektonik ständig in Bewegung und haben sich in der Geschichte unseres Planeten schon mehrfach zu einer einzigen großen Landmasse wie beispielsweise der des Superkontinents Pangaea vereinigt und dann infolge der Kontinentaldrift wieder in kleinere Kontinente getrennt.

Anzahl der Kontinente[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Anhand der o. g. drei Quellen lassen sich bereits vier unterschiedliche Modelle von Definition der Kontinente belegen, denn die Encyclopædia Britannica vermerkt, dass Europa und Asien teilweise auch in der Gesamtheit als Großkontinent Eurasien gelten.[1] Weitere Modelle sind der folgenden Aufstellung zu entnehmen. Je nach Modell werden – ohne die Mikrokontinente – vier bis sieben Kontinente gezählt, historisch wurde von zwei bzw. drei Kontinenten ausgegangen:

Heute übliche Modelle der Kontinente
Verteilung der Kontinente
Verteilung der Kontinente
4 Kontinente:[5][6][7] ! Antarktika !! Amerika !!! Eurafrasien ! Ozeanien
5 Kontinente: ! Antarktika !! Amerika !! Eurasien ! Afrika ! Ozeanien
5 Kontinente:[8] !! Amerika ! Europa ! Asien ! Afrika ! Australien
6 Kontinente:[6][7] ! Antarktika !! Amerika ! Europa ! Asien ! Afrika ! Australien
6 Kontinente:[1][5] ! Antarktika ! Nordamerika ! Südamerika !! Eurasien ! Afrika ! Ozeanien
7 Kontinente:[1][2][9][10][11] ! Antarktika ! Nordamerika ! Südamerika ! Europa ! Asien ! Afrika ! Australien
historisches Modell mit
2 Kontinenten
!!! Westfeste !!!! Ostfeste
historisches Modell mit
3 Kontinenten
!!! Westfeste !!! Ostfeste

! Südfeste

Einige wenige Quellen[5][6] sind der Meinung (wie bereits in der Unterrichtshilfe der Royal Geographic Society beschrieben), dass Ozeanien anstelle von Australien der korrekte Name dieses pazifischen Erdteils ist.

Zudem wurde der Begriff Doppelkontinent seit dem ausgehenden 19. Jahrhundert für verschiedene geologische Landmassen genutzt – darunter Eurasien (Europa und Asien)[12] und Amerika (Nord- und Südamerika)[13] – und wird auch heute teilweise noch in primär geographischen und historischen Publikationen verwendet.[14][15]

2017 wurde von neuseeländischen Geologen vorgeschlagen, einen achten Kontinent Zealandia zu definieren, da Neuseeland, Neukaledonien und der dazwischen liegende Teil des Meeres eine 4,9 Millionen km² große kontinentale Platte bildeten.[16][17] Bisher ist dieser Vorschlag aber noch nicht auf allgemeine Anerkennung gestoßen.

Geschichte der Zählweisen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Versuch, die Anzahl der Kontinente auf dem Globus zu bestimmen, zieht sich durch die gesamte Zeitrechnung. Die Zähl- und Sichtweisen variieren stark. Herodot teilte die Welt ursprünglich in drei Kontinente: Europa, Asien und Libyen (heute Afrika). Seine Dreiteilung wurde für das gesamte Altertum als verbindlich angesehen.

Die fünf olympischen Ringe symbolisieren die fünf an den Olympischen Spielen beteiligten Kontinente.[18]

Mit der Entdeckung Amerikas und der Kolonisation der Neuzeit herrscht über die Zählweise der Kontinente Uneinigkeit. Umstritten sind hauptsächlich die Einteilung in Nordamerika und Südamerika und die Einteilung in Europa und Asien.

  • Aus historischer Perspektive gilt Amerika als ein Kontinent, der von den Europäern im 15. und 16. Jahrhundert erobert worden ist. Geologisch gesehen handelt es sich um zwei Kontinente, Nordamerika und Südamerika, die erst durch die Entstehung des Isthmus von Panama eine Landverbindung erhielten.
  • Aus historischen Gründen werden Europa und Asien unterschieden. Hekataios von Milet zeichnete im 6. Jahrhundert v. Chr. in seiner Erdbeschreibung die Grenze vom Ägäischen Meer über das Marmarameer und das Schwarze Meer bis zum Don. In der Neuzeit hat es sich in Europa eingebürgert, den Ural als östliche Grenze Europas zu Asien anzusehen. Allerdings werden Europa und Asien auch gemeinsam als Eurasien betrachtet. Eurasien bildet eine zusammenhängende Landmasse, die auch größtenteils auf derselben Kontinentalplatte ruht, lediglich im Süden Eurasiens existieren mehrere separate kleinere Platten.

Die 1913 entworfenen olympischen Ringe symbolisieren die fünf an den Olympischen Spielen teilnehmenden Kontinente Europa, Asien, Afrika, Australien und Amerika.

Es existieren auch noch weitere davon abweichende Einteilungen. Zwei nennenswerte geologisch-tektonische Modelle leiten sich aus dem erstmals 1912 von Alfred Wegener publizierten Konzept ab, wonach zu Ende des Paläozoikums alle Kontinente in einem Superkontinent Pangaea vereinigt waren und sich durch Aufspaltung aufgrund von aktivem Vulkanismus in der Kontinentaldrift (später: Plattentektonik) langsam auseinander bewegten.

Weitere geologische Modelle der Kontinente
8 Kontinente: Antarktische
Platte
Nordamerikanische
Platte
Südamerikanische
Platte
Eurasische
Platte
Arabische
Platte
Afrikanische
Platte
Indische
Platte
Australische
Platte
7 Kontinente: Antarktika Nordamerika Südamerika Eurasien Afrika Indien Australien

Zur historisch-politischen Kategorie gehören die Versuche, Mittelamerika oder Vorderasien als eigene Kontinente abzutrennen, sowie die Zusammenfassung der Inseln des Pazifischen Ozeans zu einem Kontinent Ozeanien.

Kontinente und Meere sind die größten geographischen Einheiten (Landschaften) der Erde. Die Kontinente werden durch Ozeane getrennt, wobei der Schelf (Festlandsockel) zum Kontinent zählt. So gehört Neuguinea eindeutig zu Ozeanien, (Rest-)Indonesien zu Asien. Die so entstandenen Kontinente sind naturräumliche und humangeographische Einheiten. So werden notwendigerweise in Europa und zum Teil in Amerika die humangeographischen Faktoren schon bei den Grenzfindungen der Kontinente offen hinzugezogen, sie sind aber (ebenso wie Tier- und Pflanzenwelt, die auch zur physischen Geographie zählen) immer mitbestimmend, wenn ein Kontinent definiert wird, eben weil es sich um eine Einheit der „Erdoberfläche“ handelt. So gibt es die sieben Kontinente, wobei man die ozeanischen Inseln den nächstgelegenen Kontinenten zurechnet, z. B. die pazifischen Inseln zu Ozeanien. Ozeanische Inseln sind keine eigentliche Festlandmasse, sondern immer vulkanischer Natur, also Vulkane bzw. bis auf Meeresniveau erodierte Vulkane, die schließlich zu Atollen werden. Streng genommen – nach der Definition: „durch Ozeane getrennt“ – gibt es noch zwei weitere Kontinente (wobei auch Fauna und Flora eigenständig sind und definitorisch passen): Madagaskar und Neuseeland.

Zur Entstehung der Kontinente, deren silikatreichere, leichtere Kontinentkruste sich vom basaltischen Gestein der ozeanischen Erdkruste unterscheidet, gibt es verschiedene Theorien, u. a. dass mit Beginn der Plattentektonik Krustenteile in die Tiefe gedrückt und aufgeschmolzen wurden oder von unten aufsteigende Magmaströme oder Schmelzprozesse. Neuerdings wird auch vertreten, dass die Prozesse, die letztlich die Kontinente schufen, vor mehr als 3,6 Milliarden Jahren mit großen Einschlägen von Asteroiden ihren Anfang nahmen.[19][20]

Vergleich der Kontinente: Fläche und Bevölkerung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Fläche und absolute Bevölkerungszahl im Vergleich
Verteilung der Weltbevölkerung auf die Kontinente

Die sieben Kontinente nehmen jeweils weniger als ein Zehntel der Erdoberfläche ein. Die Fläche des größten (Asien) und des kleinsten Kontinents (Australien/Ozeanien) unterscheiden sich um den Faktor fünf.

Die Besiedelung ist vom Klima und den vorhandenen Lebensgrundlagen abhängig. Auch aus geschichtlichen Gründen ist die Weltbevölkerung sehr ungleich verteilt. Die Antarktis wird nur zeitweise von wenigen Forschern und Besuchern bewohnt. Weniger als ein Prozent der Weltbevölkerung lebt in Australien und Ozeanien. In Europa, Amerika und Afrika lebt jeweils etwas mehr als ein Achtel der Weltbevölkerung. Fast zwei Drittel leben in Asien, vor allem in China und in Indien.

Nr. Kontinent Größe [Mio. km²] % der Landfläche % der Erdoberfläche Einwohner [Mio.] % der Weltbevölkerung Einwohner je km²
1 Asien 44,4 29,68 8,7 4750 59,4 107,0
2 Afrika 30,3 20,25 5,9 1400 17,5 46,2
3 Nordamerika 24,9 16,64 4,9 605 7,6 21,3
4 Südamerika 17,8 11,90 3,5 441 5,5 24,7
5 Antarktika 13,2 8,82 2,6 0,001 0 0
6 Europa 10,5 7,02 2,1 730 9,4 69,4
7 Australien/Ozeanien 8,5 5,68 1,7 45 0,6 5,3
Gesamt 149,6 100 29,3 8.000 100 53,5

Namensgebung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Personifizierungen der vier zur Barockzeit bekannten Erdteile Amerika, Europa, Afrika und Asien am Fuß der Kanzel der Wallfahrtskirche von Klosterlechfeld
Fontaine des Quatre-Parties-du-Monde, Paris, Stich 1897: Vier nackte Frauenfiguren symbolisieren die Kontinente.

Die Namen der Kontinente sind in der ursprünglichen lateinischen Form alle weiblich und enden einheitlich auf -a.

  • Afrika (lateinisch Africa) galt im Altertum nur als Name für das heutige Tunesien, welches von den Römern nach dem Stamm der Afri um Karthago so benannt wurde.
  • Amerika (lateinisch America) wurde auf Vorschlag von Martin Waldseemüller nach Amerigo Vespucci benannt, der kurz nach Christoph Kolumbus die Ostküste Südamerikas befuhr. Zu dieser Zeit konnte noch nicht überblickt werden, dass es sich genau genommen um zwei verschiedene Landmassen handelt, die nur durch eine relativ schmale Landbrücke miteinander verbunden sind.
  • Antarktika (lateinisch Antarctica) wurde nach seiner Lage gegenüber der Arktis benannt und geht auf griech. ἀνταρκτικός (antarktikos, „der Arktis gegenüber“) zurück. Der Begriff ἀρκτις (arktis) leitet sich vom griechischen Wort für Bär ἀρκτός (arktos) ab und bedeutet etwa „Land unter dem Großen Bären“.
  • Asien (lateinisch Asia) kommt aus dem Assyrischen von Assu = „Sonnenaufgang“ bzw. „Osten“. Asia taucht auch in der griechischen Mythologie auf. Dort ist sie eine der Okeaniden und die Mutter des Prometheus, des Atlas und des Epimetheus. Die Römer bezeichneten mit Asia eine Provinz im Westen der heutigen Türkei.
  • Australien (lateinisch Australia) kommt von lateinisch Terra Australis = „südliches Land“.
  • Europa hat seine Bezeichnung möglicherweise vom griechischen Erebos = „dunkel“, steht also im übertragenen Sinn für das Abendland. Diese Herleitung ist jedoch umstritten. Der Name Europa erscheint auch in einer griechischen Sage. Hier wird die Jungfrau Europa aus ihrer Heimat in Phönikien von Zeus in Gestalt eines Stieres nach Kreta entführt (siehe Wiege Europas).

Besonderheiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Während der letzten Eiszeit waren Amerika (Nord- und Südamerika) und Eurasien (Europa und Asien) durch die Beringbrücke miteinander verbunden, Afrika über die Sinai-Halbinsel mit den anderen Kontinenten. Damals bestand somit eine durchgängige Landmasse, und Landlebewesen wie der Mensch hätten fünf Kontinente trockenen Fußes durchwandern können: Afrika, Europa, Asien sowie Nord- und Südamerika.

Weitere Begriffe[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weiterhin gibt es die Begriffe Großkontinent, Superkontinent und Urkontinent.

Siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Kontinente – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Wiktionary: Kontinent – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b c d Encyclopædia Britannica: „continent, one of the larger continuous masses of land, namely, Asia, Africa, North America, South America, Antarctica, Europe, and Australia, listed in order of size“. Encyclopædia Britannica, Inc., Chicago 2006.
  2. a b Encyclopedic Entry: «continent» in: »NatGeo Education«; Publication of National Geographic NatGeo-Society
  3. Lesson 1 starter activity: Ranking the seven continents, Veröffentlichung der Royal Geographical Society RoyalGeo-Society (PDF; 36 kB)
  4. Encyclopedic Entry: «Microcontinents» in: »NatGeo Education«; Publication of National Geographic NatGeo-Society
  5. a b c „The Columbia Encyclopedia“, 2001. New York: Columbia University Press.
  6. a b c Océano Uno, Diccionario Enciclopédico y Atlas Mundial, „Continente“, Seite 392, 1730. ISBN 84-494-0188-7
  7. a b Los Cinco Continentes (Die Fünf Kontinente), Planeta-De Agostini Editions, 1997. ISBN 84-395-6054-0
  8. Van Loon’s Geography: The Story of the World We Live In, 1932, Simon and Schuster
  9. The New Oxford Dictionary of English. 2001. New York: Oxford University Press.
  10. Encarta Continent (Memento vom 28. Oktober 2009 im Internet Archive). MSN Encarta Online Encyclopedia 2006.
  11. Continent. McArthur, Tom, ed. 1992. The Oxford Companion to the English Language. New York: Oxford University Press; S. 260.
  12. Jürgen Osterhammel: Die Verwandlung der Welt: eine Geschichte des 19. Jahrhunderts, C.H. Beck, 2011, S. 166.
  13. Zeitschrift für wissenschaftliche Geographie, J.I. Kettler 1885, S. 1.
  14. Ines-Jacqueline Werkner, Ulrike Kronfeld-Gohorani: Der ambivalente Frieden: Die Friedensforschung vor neuen Herausforderungen, Springer-Verlag, 2010, S. 106.
  15. Lösungen zum Terra Arbeitsheft Geografie, Klett, 2007, PDF, S. 19.
  16. Zealandia: Earth’s Hidden Continent in geosociety.org, abgerufen am 31. Juli 2017
  17. Forscher fordern achten Kontinent in spektrum.de, abgerufen am 31. Juli 2017
  18. stillmed.olympic.org: Die Olympischen Symbole (PDF; 852 kB; 10 Seiten), abgerufen am 12. Februar 2019.
  19. Tim E. Johnson, Christopher L. Kirkland, Yongjun Lu, R. Hugh Smithies, Michael Brown & Michael I. H. Hartnady: Giant impacts and the origin and evolution of continents. In: Nature 608, 330-335 (2022). 10. August 2022, abgerufen am 17. August 2022.
  20. Nadja Podbregar: Schufen Einschläge die ersten Kontinente? Aufschmelzen durch frühe Asteroidentreffer könnte die ersten Kontinentkrusten gebildet haben. In: scinexx.de. 16. August 2022, abgerufen am 17. August 2022.